Interview: Felix Weinzinger über die Geheimnisse eines erholsamen Schlafs
Interview: Felix Weinzinger über die Geheimnisse eines erholsamen Schlafs
Interview: Felix Weinzinger über die Geheimnisse eines erholsamen Schlafs
Interview: Felix Weinzinger über die Geheimnisse eines erholsamen Schlafs
Interview: Felix Weinzinger über die Geheimnisse eines erholsamen Schlafs
Interview: Felix Weinzinger über die Geheimnisse eines erholsamen Schlafs
Interview: Felix Weinzinger über die Geheimnisse eines erholsamen Schlafs
Interview: Felix Weinzinger über die Geheimnisse eines erholsamen Schlafs
Interview: Felix Weinzinger über die Geheimnisse eines erholsamen Schlafs
Interview: Felix Weinzinger über die Geheimnisse eines erholsamen Schlafs

Interview: Felix Weinzinger über die Geheimnisse eines erholsamen Schlafs

Ein erholsamer Schlaf ist nicht nur entscheidend für die Produktivität am Arbeitsplatz, sondern auch für die Gesundheit und das Wohlbefinden der Arbeitnehmer:innen. In unserer zweiteiligen Serie nehmen wir Sie mit auf eine Reise, um die Geheimnisse eines gesunden Schlafs zu erkunden. Gemeinsam mit Schlafcoach Felix Weinzinger tauchen wir tief ein, um herauszufinden, wie ein qualitativ hochwertiger Schlaf nicht nur unsere Leistungsfähigkeit steigert, sondern auch unsere körperliche und geistige Gesundheit fördert.

In diesem ersten Teil werfen wir einen Blick auf Felix als Person, erfahren mehr über seinen beruflichen Werdegang, hören inspirierende Erfolgsgeschichten und entdecken, wie eine Leidenschaft für Fußball zu einem entscheidenden Wendepunkt in seiner Karriere führte.

Vom Fußballer zum Schlafcoach

Koni: Felix, du bist also ein professioneller Schlafberater, ein Schlafcoach. Kannst du uns ein wenig mehr über deinen Hintergrund und deine Erfahrungen erzählen?

Felix: Also, um das Ganze etwas besser zu verstehen, muss ich ein bisschen ausholen. Ich komme aus einem kleinen Dorf in Oberösterreich, wo es für mich immer schon wichtig war, viel draußen zu sein und Zeit in der Natur zu verbringen. Später habe ich Sportwissenschaften in Salzburg studiert und nebenbei Fußball gespielt. Ich habe es sogar bis in die erste Bundesliga geschafft. Das war eine aufregende, aber auch sehr stressig Zeit. Ich war damals gerade mal 22 Jahre alt und stand unter immensem Druck – vom Trainer, von den Mitspielern, von den Medien. Irgendwann wurde mir klar, dass mir etwas fehlte: ein tiefer Sinn.

Also habe ich schweren Herzens beschlossen, mit dem Fußball aufzuhören und mein Studium abzuschließen. Ich wollte etwas tun, das anderen Menschen hilft. Damals hatte ich zwar noch nicht viel Erfahrung, aber ich habe mit meinem besten Freund eine Firma gegründet, die sich mit Gesundheitsförderung in Unternehmen beschäftigt hat. Das war ein harter Weg, aber wir waren erfolgreich. Trotzdem spürte ich, dass das nicht ganz das Richtige für mich war. Also bin ich nach Wien gezogen und habe nach meinem wahren "Purpose" gesucht.

Ich wollte etwas tun, das vielen Menschen zugutekommt und ihnen einen echten Mehrwert bietet. Und dann fiel der Groschen: Ich wollte mich dem Thema Regeneration widmen. In meinem Studium hatten wir viel über körperliche Regeneration gelernt, doch das Thema Schlaf wurde dabei kaum behandelt. Also habe ich angefangen, mich intensiv mit dem Thema zu beschäftigen. Ich habe Bücher gelesen, Podcasts gehört und mich mit Biohacking auseinandergesetzt. Dabei wurde mir klar, dass ich zwar keine Schlafprobleme hatte, aber meinen Schlaf dennoch verbessern wollte. Also startete ich ein Experiment und setzte mir ein Ziel für 14 Tage: jeden Morgen zur gleichen Zeit aufzuwachen, ohne Wecker. Viele werden jetzt denken, dass das unmöglich ist, aber unsere innere Uhr ist ein erstaunlich präzises Instrument. Wenn wir es schaffen, unsere innere Uhr mit der äußeren Zeit zu synchronisieren, leben wir im Einklang mit unserem natürlichen Rhythmus. Ich habe es geschafft und brauche seitdem keinen Wecker mehr, außer wenn ich viel auf Reisen bin. Das Experiment hat mir gezeigt, wie wichtig es ist, im Einklang mit unserem Körper zu leben.

Auf dieser Grundlage habe ich dann mein Konzept als Schlafberater entwickelt und in Unternehmen eingeführt. Ich möchte ein Bewusstsein für die Bedeutung von Schlaf schaffen, nicht nur für die persönliche Gesundheit, sondern auch für die Produktivität der Mitarbeiter und den Erfolg des Unternehmens.

Ein Tag im Leben von

Koni: Wie sieht denn ein typischer Tag in deinem Leben aus?

Felix: Das ist eine Frage, die ich selten gestellt bekomme, denn bei mir gibt es fast nie einen typischen Tag, aber es gibt gewisse Routinen, die ich regelmäßig einhalte. Zum Beispiel sorge ich dafür, dass ich mich jeden Tag bewege.

Der Morgen beginnt in der Regel ähnlich. Vor 7 Uhr, ehrlich gesagt, sogar vor halb 8, habe ich keine Termine geplant. Ich brauche diese Zeit für mich, um einen Podcast zu hören, vielleicht sogar eine Runde zu laufen und den Tag langsam zu starten. Das nennt man Momentum aufbauen. Es ist wichtig, diesen Luxus zu haben, um sich selbst in einen positiven Rhythmus zu bringen. Das Gegenteil davon, sich morgens also gleich von externen Reizen triggern zu lassen, kann den ganzen Tag negativ beeinflussen.

Dann folgen klassische Termine und Meetings mit Kunden, sowohl persönlich als auch online. Außerdem ist die Erstellung von Social-Media-Content ein großer Teil meiner Arbeit. Abends, ab etwa 8 Uhr, endet die Arbeit. Diese Zeit ist ausschließlich für mich, meine Freundin, meine Familie und Entspannung reserviert. Es ist quasi eine Wiederholung des Morgens – Zeit, um zur Ruhe zu kommen und den Tag ausklingen zu lassen.

Kleine Geheimnisse

Koni: Gibt es bestimmte Schlafgewohnheiten oder Rituale, die du jeden Tag einhältst?

Felix: Schlafgewohnheiten sind sehr individuell, jeder muss herausfinden, was für ihn funktioniert. Es gibt kein Patentrezept, das für alle gilt, das wäre auch nicht ehrlich von mir zu behaupten. Ich musste selbst durch Ausprobieren herausfinden, was für mich passt. Es gibt jedoch bestimmte Richtlinien oder Rahmen, die hilfreich sein kann.

Das Wichtigste ist, Dinge zu finden, die dich begeistern und glücklich machen. Vielleicht ist es Schokolade, vielleicht aber auch etwas anderes. Schreibe einfach auf, was dich begeistert. Für mich ist es zum Beispiel wichtig, mich abends zu Hause entspannt zu fühlen. Ich habe herausgefunden, dass Dartspielen für mich sehr beruhigend ist. Es ist nicht etwas, das ich jeden Abend mache, aber wenn ich es tue, hilft es mir, runterzukommen.

Aber auch die Umgebung spielt eine wichtige Rolle. Viele Haushalte sind am Abend nicht einladend gestaltet. Indem man Einflussfaktoren wie Lichtstärke, Gerüche und Geräusche kontrolliert, kann man dem Körper signalisieren, dass es Zeit ist, sich zu entspannen. Dadurch werden die richtigen Hormone produziert, die für guten Schlaf wichtig sind. Je mehr schöne Momente du über den Tag verteilt hast, desto entspannter wirst du sein und besser schlafen können.

Häufige Anfragen

Koni: Welche sind die häufigsten Probleme, mit denen Menschen zu dir kommen?

Felix: Oft geht es nicht direkt um den Schlaf an sich, sondern eher um das ständige Gedankenkarussell bevor mein einschläft, oder das Gefühl am Morgen. Der Schlaf ist gewissermaßen nur die äußere Hülle. Die eigentliche Herausforderung sind die rastlosen Gedanken. Von zehn Personen sprechen sicher acht darüber, dass sie nicht abschalten können, dass alles so stressig ist, dass sie mal frieren, mal schwitzen. Es sind eine Menge physiologische und psychologische Faktoren im Spiel. Das führt dann dazu, dass man öfter nachts aufwacht und nicht wieder einschlafen kann. Hier unterstütze ich dann.

Ein großer Hebel ist dabei, Zeit draußen zu verbringen. Schon eine halbe Stunde täglich, idealerweise bei gutem Sonnenlicht, kann viel bewirken. Grundsätzlich würde ich sagen, was wir tagsüber tun, bestimmt, wie die Nacht verläuft. Die Sonne hat einen großen Einfluss auf unsere Hormonproduktion. Wenn wir in die Sonne schauen, signalisieren wir unserem Körper Aktivität, und entsprechende Hormone wie Cortisol, Serotonin und Glutathion werden freigesetzt – Glückshormone. Wenn wir hingegen die Augen schließen, signalisieren wir Nacht, und unser Körper beginnt automatisch, das Schlafhormon Melatonin zu produzieren. Wenn man sich dessen bewusst ist, kann man schon viel für einen gesunden Schlaf tun.

Besondere Erfolge

Koni: Gibt es eine besondere Erfolgsgeschichte, die du gerne teilen möchtest? Vielleicht etwas Persönliches oder aus deiner Beratungstätigkeit für Unternehmen?

Felix: Ich habe zwei Geschichten, eine persönliche und eine aus meiner Arbeit mit Unternehmen. Meine persönliche Erfolgsgeschichte ist, dass ich immer wieder Ziele setze, die weit außerhalb meiner Komfortzone liegen. Gerade im sportlichen Bereich arbeite ich hart darauf hin. Ein Beispiel dafür ist mein Teilnahme an einem Ultra-Berglauf, der 50 Kilometer lang war und 4000 Höhenmeter hatte. Man ist zwölf Stunden lang unterwegs, läuft oder geht mit Stöcken. Dabei stößt man an seine körperlichen Grenzen. Ich glaube, dass es wichtig ist, sich herauszufordern und das Gefühl zu haben, wirklich am Leben zu sein. Nicht jeder muss Extremsport betreiben, aber sich mit den eigenen körperlichen Grenzen auseinanderzusetzen, kann eine bereichernde Erfahrung sein.

Und was eine unternehmerische Situation betrifft: Da erinnere ich mich an den Anfang meiner Karriere, als jemand zu mir kam und sagte: "Felix, ich habe schon bei vielen angefragt, aber überall nur Absagen erhalten." Er erzählte mir, dass er seit 10 Jahren nur drei Stunden pro Nacht schlief. Also überlegte ich mir, woran es liegen könnte. Er war schon lange in einem stressigen Job, der ihm keine Freude bereitete, und dazu kam eine Partnerin, die ihm zusätzlichen Stress bereitete. Ich stellte ihm gezielte Fragen und innerhalb von drei Tagen verbesserte sich seine Schlafsituation erheblich. Er schlief plötzlich sechs Stunden am Stück. Das zeigte mir, wie schnell sich etwas ändern kann, wenn man die richtigen Ansätze verfolgt und sich wirklich auf den Menschen einlässt.

Es erfordert zwar Arbeit und Engagement, aber wenn meine Aufgabe ist, zu helfen, tue ich alles dafür, dass die Person ihr Ziel erreicht. Die Verbesserung seines Schlafs hatte weitreichende Auswirkungen: Sein Unternehmen ging durch die Decke, da er mehr Energie hatte. Er trennte sich auch von seiner damaligen Partnerin, weil er erkannte, dass es nicht mehr passte. Das ist eine Geschichte, die mich bis heute stark geprägt hat.

Ein kleiner Vorgeschmack

Im nächsten Teil unserer Serie werden wir uns weiter in die Welt des Schlafs vertiefen und uns mit den Auswirkungen von Schlafmangel auf den Körper befassen. Wir werden die Rolle von Schlaf für die körperliche und geistige Gesundheit genauer betrachten und erfahren, wie ein bewusstes Schlafmanagement dazu beitragen kann, unser Leben zu verbessern. Also dranbleiben für weitere spannende Einblicke und wertvolle Tipps von Schlafcoach Felix Weinzinger.